Napier

… und Lake Waikaremoana auf dem Weg dahin

Übervoll beladen mit Geschenken für unsere scheinbar annehmbare Arbeitsleistung 😉, Gratissprit und somit gefühlte Tonnen schwerer rollte die kleine Serena am Ende der Woche vom Wilencote Anwesen. Wir waren ziemlich traurig, aber auch aufgeregt, was uns als nächstes blühte.

Da unser neuer Host in Napier uns erst einen Tag später erwartete, konnten wir auf dem Weg dahin ein bisschen die Gegend erkunden. Der ursprüngliche Plan war, am Lake Waikaremoana den ersten Teil des dort ansässigen sogenannten Great Walks zu machen (einer von neun in Neuseeland) und die Nacht in einer Berghütte zu verbringen. Aber leider …. zeigte Neuseeland an diesem Tag mal wieder deutlich, warum es überall so grün ist. Es regnete – aus Badewannen 🌧. Deswegen mussten wir vor allem zum Leidwesen von Mario Plan B ausgraben.

Dieser bestand aus amerikanischem Wandern über die Mahia Peninsula mit erst anschließender Fahrt zum Lake – wir wollten ihn trotzdem erkunden, wenn auch nur von unten. Der Weg dahin war sehr interessant, die Straße schlängelte sich durch eine hügelige Landschaft gespickt mit Wasserfällen, vorbei an einem Gatehouse mit Generatoren. 36 Megawatt werden durch überschüssiges und 130m fallendes Wasser aus dem Bergsee erzeugt. Übernachtet haben wir dann schlussendlich auf dem Rosie Bay Campsite, auf dem es passierte:

Zum ersten Mal leidet Mario unter Todesangst! 😨 Warum??? „Naja, da war was schwarzes im Wasser und das hat sich sogar bewegt. Ich musste übelst lange hingucken, um festzustellen: Nee, das ist kein Stein, das ist ein KROKODIL!“ Allerdings hatte der kleine Mario statt eines menschenfressenden Ungeheuers den Hintern eines schwarzen Schwans vor sich, der kopfüber im Wasser hing. Naja, kann auch dem tapfersten Helden mal passieren. Dafür hat dieser dann ein tolles Abendbrot mit ebenfalls geschenkten Wildburgern 🍔 im Kofferraum gezaubert.

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Unsere Nacht im Auto war angenehm (durch den bedeckten Himmel gingen die Tempertur nicht ganz soweit in den Keller) und am nächsten Tag wurden wir für unsere Harnäckigkeit belohnt. Wir fanden einen kleinen Wanderweg zu einem hochgelegenem Lookout, von dem sich kurzzeitig in einer Regenpause durch die niedrigen Wolken ein Wahnsinnsausblick bot:

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Der nächste Stopp waren die 58 m hohen Shine Falls, die größten in Hawkes Bay.

Abends wurden wir dann herzlich von Ros & Don in Napier empfangen. Sie besitzen dort ein kleines B&B, ein paar Weiden und Weinfelder. Sie hatten uns wenige Wochen zuvor angerufen, um zu fragen, ob wir für sieben Wochen Haussitten wollen, da beide ihren Sohn & seine Familie in Deutschland besuchen (unser Onlineprofil arbeitet mitlerweile für sich selbst 😉). Wir hatten dies aus Zeitgründen abgelehnt, aber gefragt, ob sie uns für ein paar Tage beherbergen wollen.

Unsere eigentliche Hilfe für die nächsten drei Tage wäre das Einsammeln von Ästen gewesen, die professionelle Arbeiter von riesigen Bäumen am Haus absägen sollten. Da dies nicht zustande kam, wollte sich der Hausherr selbst mit einer Kettensäge und einer ziemlich wackligen Leiter daran probieren, musste das durchaus waghalsige Manöver jedoch zeitnah abbrechen. Wir beschäftigten uns dafür mit einer Aufgabe, die zwar anstrengend, aber notwendig war: Disteln aushacken. Denn es gab auf der Grundstück auch noch Kühe, Schafe, Schweine und Ziegen, die durch das lästige Unkraut immer weniger zu fressen hatten. Außerdem haben wir Brombeersträuche bekämpft (ebenso lästig) und Kühe getrieben (Franzi hatte wieder Todesangst 🤤).

Wie euch vielleicht aufgefallen ist, berichteten wir abgesehen von der Metropole Auckland bisher nicht über die eigentlichen Städte Neuseelands mit ihren Gebäuden. Leider gibt es darüber nicht wirklich etwas schönes zu sagen. Öffentliche Bauwerke, Geschäfte und auch die meisten Wohnhäuser sind eher praktisch gebaut und vermitteln selten einen schönen Anblick. Aber in Napier änderte es sich für einen kurzen Moment. An dieser Stelle denkt bitte jeder an Musik der dreißiger Jahre! 🎼🎵🎷🎶🎺🎙 Napier war bis dahin für uns die schönste Stadt Neuseelands. Durch Erdbeben und Feuer in den 30er Jahren zerstört, im Art Deco Stil wieder aufgebaut und bis heute liebevoll erhalten. Wahnsinn – und dieses Flair! Man fühlt sich wirklich in diese Zeit zurückversetzt.

Beim Stadtrundgang erkundeten wir auch den mit schwarzen Steinen unterschiedlichster Größe bestückten Strand und den dazugehörigen kleinen aber feinen Pier. Franzi erfreute sich dort besonders an den Wellen, welche an die großen Pfeiler platschten.

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An der kulinarischen Front wurden wir hier zum ersten Mal mit Meatpies konfrontiert. Ein Wunder, dass wir so lange in Neuseeland unterwegs sein konnten, ohne diesen zu gegegnen, da es anscheinend DAS Fastfood überhaupt ist. Uns schmeckten die Blätterteigtaschen mit verschiedensten Fleischfüllungsvarianten. Außerdem „entdeckten“ wir mehrmals eine lokale Köstlichkeit – DSC08921-01-4018x6037einen kleinen Wohnanhänger, in dem der „Donut-Robot“ haust und buchstäblich am laufenden Band fantastische Kringgel produziert. Beim Gedanken an diese schmelze ich doch glatt wieder dahin. (Eigene Website: https://m.facebook.com/donutrobot/)

Danke Napier, dass du uns den Glauben an neuseeländische Städte zurückgebracht hast. Wir hatten diesen schon fast verloren.

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