Taranaki

Das Motto des Abreisesonntags lautete: Bloß weg hier, denn schlimmer geht’s sowieso nicht. Also auf nach New Plymouth, zum sagenumwobenen Mount Taranaki im Egmont Nationalpark. Der Weg war dieses Mal das Ziel: Der Forgotten World Highway. Fantastisch!

In New Plymouth waren Karen & Chris unsere Hosts. Ein warmer Empfang erwartete uns und ein wahnsinnig sauberes, warmes Haus mit einem super komfortablen Bett. Ein Hammer Kontrast zur letzten Woche! Die beiden besitzen Kühe, unglaublich viele Hühner in drei Generationen: Chicks (Kücken), Pullets (Junghennen) und Chooks (Legehühner) und dann auch noch Bienen. Und Katze Kati dürfen wir nicht vergessen, denn diese ist so niedlich und hat ein fantastisches Leben voller Liebe, Spaß, Ruhe, Wärme und definitiv nicht zu wenig Futter 😉

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Unsere Wochenaufgabe bestand darin, ein neues Zuhause für die Teenagerhühner zu schaffen, indem sie mehr Platz haben sollten. In einem riesigen Stall (halb Werkstatt, halb Abstellfläche) befanden sich außerdem Räume für die unterschiedlichen Generationen in unterschiedlichen Bauphasen. Wir begannen in einem Raum aus Sperrholzplatten die Spalten und Ränder der Wände mit Silikon zu verschließen, damit keine lästigen Parasiten (Rote Vogelmilben) nisten können, welche den Tieren Blut absaugen und sie dadurch krank machen würden. Im Laufe der Woche haben wir Wände, Decke und Fußboden grundiert und mehrfach gestrichen, die Tür gespachtelt, verglast und bepinselt & die Auslaufluke zum Außengelände montiert. Ich sag euch: Am Ende hatten die Hühner es besser als ein Helpxer in Ohakune 😅 Ohje.

Am ersten Abend stand gleich etwas besonderes an: Wir begleiteten Gastgeber Chris zu seinem monatlichen Treffen des Bienenzüchtervereins 🐝 Obwohl wir nicht viel verstanden – es waren teilweise sehr fachspezifische Diskussionen – war es eine interessante Erfahrung. Bienenzucht ist ein großes Thema in der Region. Viele steigen neu ins Geschäft ein, was teilweise zu Problemen führt.

Ansonsten genossen wir abends immer fantastische Gespräche und superleckeres Essen. Es war wirklich eine tolle Woche und wir entwickelten alle einen schönen gemeinsamen Rhythmus (Franzi meint, dass wir uns gut an die festen Strukturen des Tagesablaufes anpassen konnten 😃). Zu den Highlights gehörte das tägliche Hühner füttern, Eier einsammeln und flauschige Küken streicheln. Einen Tag schafften wir es auch, der Kuhumquatierung und -fütterung beizuwohnen. Wir genossen den Wiesen-Tabak-Duft beim Verrupfen des Silos mit den Händen.

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Eine Bergbesteigung stand auch an. Naja eine Halbe. Es ist eben Winter. Und der Schnee lag teilweise einen halben Meter hoch auf dem Weg nach oben zum Mount Taranaki. Wunderschön ist er ja, aber in dieser Jahreszeit definitiv nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir managten es ein ganzes Stück weit hoch, aber gaben früher als erwartet auf. Selbst bei Sonnenschein und üppigen Plusgraden war der Weg ab einem gewissen Punkt einfach nur noch hart überfroren, spiegelglatt und ohne entsprechende Ausrüstung nicht zu bewältigen. Franzi musste deswegen den ziemlich enttäuschten Mario unter Anwendung höchster Gefühlsausbrüche 😭 dazu bringen, den verfrühten Abstieg anzutreten. Trotz alledem war der Tag definitiv nicht verschwendet.

Später sind wir sind sogar nochmal geklettert. Und zwar auf den Paritutu Rock an der Küste von New Plymouth, von dem man einen wunderschönen Blick über die Stadt, das Meer und den Berg hat.

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An dieser Küste wanderten wir an einem anderen Tag von der Walskelettbrücke Te Rewa Rewa in eine Shoppingmall, um dort einen laktose – und glutenfreien Muffin zu essen. Naja insgesamt ein bisschen fad, aber leider gibt’s das hier nicht oft getrennt und ich habe mal wieder festgestellt, dass ich wahrscheinlich Millionen machen würde, wenn ich einen Laden mit leckeren milchfreien Sachen eröffnen würde. Verdammte Marktlücke hier! Darauf freue ich mich in Deutschland. Mario würde jetzt wieder sagen, dass ich mich nur von Mahlzeit zu Mahlzeit hangele. Kurzum: Ja, das stimmt. Ich liebe Essen. Vor allem seitdem ich nicht mehr alles haben kann. Ihr wisst schon, verbotene Dinge sind die Interessantesten.

Gut, wieder zurück zum Wesentlichen. In New Plymouths tollen Stadtpark mit einem süßen kostenlosen Zoo schloss Mario eine tiefe Freundschaft mit einem grünen Papagei, der sich nur allmählich immer weiter näherte. Außerdem sind wir ziemlich enttäuscht von der berühmten Art Gallery – manche Kunst versteht ist einfach nicht zu verstehen. Dafür beeindruckt das Stadtmuseum mit seinen Maori Artefakten und den Infos zum Mount und den Tieren sehr.
Außerdem wollten wir einer Empfehlung Jennys nachgehen und eine Hängebrücke am Mount besuchen. Leider machte uns wieder das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sodass wir uns die wenig beeindruckenden Dawson Falls anschauten. Krass, wir sind einfach schon mega verwöhnt. Kleinere Wasserfälle sind langweilig geworden.

Karen & Chris, thank you very much for your hospitality! We had a lovely week with interesting experiences. All the best & take care! 

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